„Worte hinterlassen Spuren“ – Warum wir von “Suizid” statt von “Selbstmord” sprechen.
Sprache ist nicht neutral.
Sie beeinflusst, wie wir über Themen denken, fühlen und miteinander sprechen – auch und gerade im Umgang mit seelischer Not und Suizidalität. Deshalb ist es wichtig, die Begriffe, die wir verwenden, bewusst zu wählen.
Ein prägnantes Beispiel für die Bedeutung sensibler Sprache ist der Begriff „Selbstmord“, der über viele Jahre hinweg ganz selbstverständlich verwendet wurde – und auch heute noch in Medien und Alltagssprache verbreitet ist. Auch die DGS trug von 1972 bis 1988 den Namen „Deutsche Gesellschaft für Selbstmordverhütung“. Aus heutiger Sicht ist dieser Begriff jedoch problematisch: Das Wort „Mord“ bezeichnet eine strafbare, vorsätzliche Tötung – und überträgt damit eine moralisch und juristisch aufgeladene Bewertung auf das suizidale Geschehen. Im Zusammenhang mit seelischer Not und psychischen Erkrankungen ist eine solche Zuschreibung unpassend und kann zusätzlich stigmatisierend wirken.
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