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Wir informieren offen und sensibel - und bewahren Wissen, das Leben retten kann.

Newsblog der DGS – Aktuelles aus der Welt der Suizidprävention

Die Suizidprävention ist ein vielseitiges und lebendiges Themenfeld, das sich kontinuierlich weiterentwickelt. Mit dem Newsblog stellt die DGS ein zentrales Sprachrohr für Aktuelles, Hintergründe und Impulse aus der Welt der Suizidprävention bereit – regelmäßig aktualisiert und klar strukturiert.

Hier finden Sie Veranstaltungshinweise sowie Beiträge der DGS und unserer Netzwerkpartner zu gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, politischen oder kulturellen Themen – stets mit eindeutigem Bezug zur Suizidologie und Suizidprävention. Ziel ist es, Informationen sichtbar zu machen, Wissen zu teilen und so den fachlichen wie auch den gesellschaftlichen Austausch zu fördern.

Die integrierte Filterfunktion ermöglicht eine gezielte Suche. Über die Kategorienauswahl lassen sich unterschiedliche Interessensgebiete direkt ansteuern, während der Filter „Netzwerkakteure“ speziell Beiträge der DGS oder unserer Kooperationspartner anzeigt. So bleibt der Newsblog für Fachpublikum, Medienschaffende und interessierte Öffentlichkeit eine zentrale und verlässliche Informationsquelle.

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Netzwerkakteure

Alice & Ellen Kessler: Romantisierung von assistiertem Suizid – unsere Stellungnahme

Die DGS unterstützt ausdrücklich die Stellungnahme des Deutschen Caritasverbands zur aktuellen Berichterstattung über den Tod von Alice und Ellen Kessler.

Auch aus Sicht der DGS birgt die derzeitige, überwiegend unkritische und zum Teil idealisierende Darstellung des assistierten Suizids erhebliche Risiken für vulnerable Bevölkerungsgruppen.

Wir möchten nachdrücklich darauf hinweisen, dass die einseitige und romantisierende Präsentation von Suizidassistenz – insbesondere wenn prominente Persönlichkeiten betroffen sind – vergleichbare Effekte auslösen kann wie die Berichterstattung über andere Suizide.

Hierzu zählt insbesondere der gut belegte Werther-Effekt, also der Anstieg von Suiziden oder Suizidversuchen nach öffentlichkeitswirksamen Darstellungen.


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Medientipp: „Trauer nach Suizid – Du fehlst“ – Der Podcast von BeSu Berlin

„Trauer nach Suizid – Du fehlst“ ist ein Podcast von BeSu Berlin. Seit 2016 begleitet BeSu Menschen, die jemanden durch Suizid verloren haben oder mit suizidgefährdeten Personen leben. Mit dem Podcast wollen Anika Schoetzau und Sophia Sabatzki das Schweigen brechen: Sie sprechen über Trauer, Einsamkeit, Veränderungen im Alltag und Wege der Entlastung.

In der ersten Staffel sprechen die Therapeutinnen über häufige Themen aus ihrer Arbeit mit
Hinterbliebenen. In Staffel 2 kommen Betroffene selbst zu Wort: Eltern, Geschwister, Kinder, Partner*innen erzählen von ihrem Leben mit dem Verlust, offenen Fragen und dem, was bleibt. Die Gespräche zeigen: Trauer nach Suizid ist unterschiedlich – und niemand muss damit allein bleiben.

Die DGS empfiehlt diesen Podcast, weil er ein sensibles Thema fachlich fundiert und gleichzeitig nahbar behandelt. Er gibt Sprache für Erfahrungen, über die sonst oft geschwiegen wird. Die Verbindung aus professioneller Perspektive und den Stimmen von Hinterbliebenen macht den Podcast zu einer wertvollen Ressource – sowohl für Betroffene als auch für Menschen aus ihrem Umfeld.

Jetzt auf allen bekannten Podcast-Streaming-Plattformen zum Anhören.

Migräne und Suizidalität – ein Zusammenhang, der mehr Aufmerksamkeit verdient.

In Deutschland sind ca. 18 Millionen Menschen von Migräne betroffen – rund 21% der Deutschen leben mit Migräne.

Studien zeigen, dass Menschen, die unter Migräne leiden, häufiger Suizidgedanken haben und Suizidversuche begehen als Menschen, die nicht von Migräne betroffen sind.

Eine Metaanalyse fand: Suizidversuche kommen bei Menschen mit Migräne dreimal so häufig vor wie in Vergleichsgruppen ohne Migräne.

Das bedeutet: Menschen mit Migräne erleben nicht nur körperliche Belastung sondern tragen ein deutlich erhöhtes psychisches Risiko, das in der Versorgung berücksichtigt werden muss.


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Suizid im Film ist nie nur Story.

Wir müssen über die Haftbefehl-Doku “Babo” sprechen.

Warum wir darüber sprechen: Medien prägen, wie wir über Suizid denken. Sie beeinflussen, wie sicher oder riskant bestimmte Darstellungen wirken können – gerade bei Menschen, die selbst belastet sind. Wie über Suizid berichtet wird, macht einen Unterschied. Und die Netflix-Doku „Babo“ über Haftbefehl ist aktuell ein Beispiel, über das viele sprechen.

In der Netflix-Doku „Babo“ über Haftbefehl gibt es am Anfang eine Inhaltswarnung – allerdings mit dem Begriff „Selbstmord“. Die Doku zeigt den Suizid seines Vaters sowie dessen Suizidversuch und macht das Thema Suizid zu einem zentralen Erzählelement.

Detaillierte Schilderungen von Suiziden oder Suizidversuchen bergen das Risiko, den Werther-Effekt auszulösen. Gleichzeitig können sie den Papageno-Effekt mindern, der durch hoffnungsvolle und ressourcenorientierte Darstellungen entsteht.


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Die Ittinger Erklärung 2025 – ein Plädoyer für eine lebensfreundliche Kultur der Sorge 

„In vielen europäischen und angloamerikanischen Ländern sind assistierter Suizid und teilweise auch Tötung auf Verlangen legalisiert worden oder werden toleriert. Wir erleben eine besorgniserregende Zunahme und Ausbreitung von Angeboten zum assistierten Suizid. […]“

Mit diesen Worten eröffnet die Ittinger Erklärung ihre Botschaft. Sie ist das Ergebnis des dritten Workshops zum Thema „Selbstbestimmung und Autonomie – ein Widerspruch?“ und knüpft an die Schloss-Hofener Thesen (2023) sowie die Münchner Erklärung (2024) an. Organisiert wurde der Workshop vom D-A-CH-Forum „Suizidprävention und assistierter Suizid“, einem Zusammenschluss von Expert*innen aus Deutschland (D), Österreich (A) und der Schweiz (CH). Die Mitglieder des Forums arbeiten in Forschung und Praxis in den Bereichen Suizidprävention, Suizidologie, Hospizarbeit, Psychiatrie und weiteren gesellschaftlichen Handlungsfeldern.


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Rückblick auf die 53. Herbsttagung der DGS in Bayreuth

„Suizidologie im Spiegel der Zeit“ – DGS-Herbsttagung blickt auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft der Suizidprävention

Am Nachmittag des 11. Oktober 2025 schloss Prof. Dr. Ute Lewitzka offiziell die 53. Herbsttagung der DGS. Zwei intensive und inhaltsreiche Tage lagen hinter den zahlreichen Teilnehmenden, die sich an diesen Tagen im Bezirkskrankenhaus Bayreuth zusammenfanden, um sich fortzubilden, auszutauschen und zu vernetzen.

Nach 1999 fand die Herbsttagung zum zweiten Mal in Bayreuth statt – dieses Mal unter dem Titel „Suizidologie im Spiegel der Zeit“. Das Team um Prof. Dr. Thomas Kallert, stellte hierfür ein vielseitiges Programm zusammen, das einen weiten thematischen Bogen spannte: Es setzte setting-spezifische Schwerpunkte, widmete sich Fragen der Psychiatrieberichterstattung und aktuellen Risikofaktoren für suizidales Verhalten und griff zugleich historische, ethische und gesellschaftliche Perspektiven auf. Suizidprävention wurde im Licht aktueller Forschungsergebnisse sowie unter Berücksichtigung ihrer Grenzen und zukünftigen Herausforderungen beleuchtet.

Neben Vorträgen und Workshops bereicherten Podiumsdiskussionen und ein Videogrußwort von Judith Gerlach, Bayerische Staatsministerin für Gesundheit, Pflege und Prävention, den fachlichen Austausch. Forschende, Betroffene, Angehörige, Praktiker*innen sowie Vertreter*innen aus Politik und Gesellschaft brachten ihre Perspektiven ein und machten die Herbsttagung zu einem lebendigen Beispiel der interdisziplinären und vernetzten Arbeit der deutschsprachigen Suizidprävention und der DGS.

Für die hervorragende Organisation, die herzliche Gastfreundschaft und die rundum gelungene Durchführung danken wir dem Bezirkskrankenhaus Bayreuth und insbesondere Prof. Dr. Thomas Kallert und seinem Team sehr herzlich.


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Anstieg der Suizide in Deutschland – Zunahme vor allem bei Frauen 

Im Jahr 2024 nahmen sich in Deutschland 10.372 Menschen das Leben – 0,7 Prozent mehr als im Vorjahr und 7,1 Prozent mehr als im Durchschnitt der letzten zehn Jahre. 71,5 Prozent der Verstorbenen waren Männer, 28,5 Prozent Frauen. Auffällig ist, dass der Anstieg vor allem auf eine Zunahme bei Frauen zurückzuführen ist (+4,7 Prozent), während die Zahl bei Männern leicht sank (–0,9 Prozent).

„Suizidprävention bleibt eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, betont Prof. Dr. Ute Lewitzka, Vorsitzende der DGS. „Wir müssen alle Bevölkerungsgruppen im Blick behalten und Angebote so gestalten, dass sie unterschiedliche Lebenslagen berücksichtigen.“

Suizide machten 2024 rund ein Prozent aller Todesursachen in Deutschland aus.

Das Bild zeigt Publikum einer DGS-Tagung.

53. Herbsttagung der DGS – „Suizidologie im Spiegel der Zeit“

Die 53. Herbsttagung der DGS steht unter dem Motto „Suizidologie im Spiegel der Zeit“ und bietet an zwei Tagen ein vielfältiges Programm aus Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops.

Themenschwerpunkte

Die Tagung widmet sich unter anderem folgenden Themenbereichen:

  • Setting-spezifische Schwerpunkte 
  • Psychiatrieberichterstattung & Suizid 
  • Aktuelle Risikofaktoren & Forschung 
  • Historische Perspektive & reflektierende Diskussion 

Veranstaltungsdaten

  • Termin: 10.–11. Oktober 2025 
  • Ort: Bezirkskrankenhaus Bayreuth, GeBO Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken 
  • Anmeldung: bis 25. September 2025 per E-Mail oder Post (Anmeldeformular im Tagungsflyer) 

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Öffentliches Symposium zum Welttag der Suizidprävention in Frankfurt – „Forschung, Erfahrung, Engagement – Suizidprävention gemeinsam denken“  

Anlässlich des Welttages der Suizidprävention und der Einrichtung der ersten deutschen Professur für Suizidologie und Suizidprävention an der Universitätsmedizin Frankfurt am Main lädt die Arbeitsgruppe „Suizidforschung und Suizidprävention“ zu einem besonderen zweitägigen Symposium ein.

Das Programm spannt einen Bogen von wissenschaftlichen Erkenntnissen über praktische Präventionsstrategien bis hin zu künstlerischen und historischen Perspektiven. Themenblöcke wie „Prävention im Spiegel der Darstellung: Medien und Kunst im Umgang mit Suizid“, „Vergangenheit trifft Zukunft: Suizidforschung zwischen Geschichte und Digitalisierung“, „Risikoerfassung und Intervention in verschiedenen Settings“, „Suizidprävention und Suizidassistenz“ sowie „Sucht, Psychose, Depression und Suizidalität: Wissenschaftliche Erkenntnisse und Versorgungsstrategien“ bieten vielfältige Einblicke.


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Ehrenamtliche Arbeit in der DGS.

Suizidprävention in der politischen Warteschleife: Dringender Handlungsbedarf bleibt bestehen

Noch immer fehlt in Deutschland eine verbindliche gesetzliche Grundlage zum Schutz gefährdeter Menschen. Deshalb muss möglichst bald ein umfassendes Suizidpräventionsgesetz verabschiedet werden. Darauf drängte zuletzt mit überwältigender Mehrheit abermals der 129. Deutsche Ärztetag. Beratung, Aufklärung, niedrigschwellige Hilfsangebote und die Förderung psychosozialer Unterstützungsstrukturen müssten bundesweit gewährleistet und finanziell absichert werden. Die DGS hat den Beschluss ausdrücklich begrüßt.

Aus Sicht der DGS ist klar, dass dies zeitlich vor oder zumindest gleichzeitig zu einer neuen Gesetzesinitiative zur Suizidhilfe geschehen muss. Nach der gescheiterten gesetzlichen Neuregelung der Suizidhilfe vor zwei Jahren arbeiten fraktionsübergreifend Abgeordnete an einer neuen Gesetzesinitiative.


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