Zum Hauptinhalt springen

Wir informieren offen und sensibel - und bewahren Wissen, das Leben retten kann.

Newsblog der DGS – Aktuelles aus der Welt der Suizidprävention

Die Suizidprävention ist ein vielseitiges und lebendiges Themenfeld, das sich kontinuierlich weiterentwickelt. Mit dem Newsblog stellt die DGS ein zentrales Sprachrohr für Aktuelles, Hintergründe und Impulse aus der Welt der Suizidprävention bereit – regelmäßig aktualisiert und klar strukturiert.

Hier finden Sie Veranstaltungshinweise sowie Beiträge der DGS und unserer Netzwerkpartner zu gesellschaftlichen, wissenschaftlichen, politischen oder kulturellen Themen – stets mit eindeutigem Bezug zur Suizidologie und Suizidprävention. Ziel ist es, Informationen sichtbar zu machen, Wissen zu teilen und so den fachlichen wie auch den gesellschaftlichen Austausch zu fördern.

Die integrierte Filterfunktion ermöglicht eine gezielte Suche. Über die Kategorienauswahl lassen sich unterschiedliche Interessensgebiete direkt ansteuern, während der Filter „Netzwerkakteure“ speziell Beiträge der DGS oder unserer Kooperationspartner anzeigt. So bleibt der Newsblog für Fachpublikum, Medienschaffende und interessierte Öffentlichkeit eine zentrale und verlässliche Informationsquelle.

Kategorien
Netzwerkakteure
Das Bild zeigt Publikum einer DGS-Tagung.

53. Herbsttagung der DGS – „Suizidologie im Spiegel der Zeit“

Die 53. Herbsttagung der DGS steht unter dem Motto „Suizidologie im Spiegel der Zeit“ und bietet an zwei Tagen ein vielfältiges Programm aus Vorträgen, Diskussionsrunden und Workshops.

Themenschwerpunkte

Die Tagung widmet sich unter anderem folgenden Themenbereichen:

  • Setting-spezifische Schwerpunkte 
  • Psychiatrieberichterstattung & Suizid 
  • Aktuelle Risikofaktoren & Forschung 
  • Historische Perspektive & reflektierende Diskussion 

Veranstaltungsdaten

  • Termin: 10.–11. Oktober 2025 
  • Ort: Bezirkskrankenhaus Bayreuth, GeBO Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken 
  • Anmeldung: bis 25. September 2025 per E-Mail oder Post (Anmeldeformular im Tagungsflyer) 

Blogbeitrag lesen

Öffentliches Symposium zum Welttag der Suizidprävention in Frankfurt – „Forschung, Erfahrung, Engagement – Suizidprävention gemeinsam denken“  

Anlässlich des Welttages der Suizidprävention und der Einrichtung der ersten deutschen Professur für Suizidologie und Suizidprävention an der Universitätsmedizin Frankfurt am Main lädt die Arbeitsgruppe „Suizidforschung und Suizidprävention“ zu einem besonderen zweitägigen Symposium ein.

Das Programm spannt einen Bogen von wissenschaftlichen Erkenntnissen über praktische Präventionsstrategien bis hin zu künstlerischen und historischen Perspektiven. Themenblöcke wie „Prävention im Spiegel der Darstellung: Medien und Kunst im Umgang mit Suizid“, „Vergangenheit trifft Zukunft: Suizidforschung zwischen Geschichte und Digitalisierung“, „Risikoerfassung und Intervention in verschiedenen Settings“, „Suizidprävention und Suizidassistenz“ sowie „Sucht, Psychose, Depression und Suizidalität: Wissenschaftliche Erkenntnisse und Versorgungsstrategien“ bieten vielfältige Einblicke.


Blogbeitrag lesen
Ehrenamtliche Arbeit in der DGS.

Suizidprävention in der politischen Warteschleife: Dringender Handlungsbedarf bleibt bestehen

Noch immer fehlt in Deutschland eine verbindliche gesetzliche Grundlage zum Schutz gefährdeter Menschen. Deshalb muss möglichst bald ein umfassendes Suizidpräventionsgesetz verabschiedet werden. Darauf drängte zuletzt mit überwältigender Mehrheit abermals der 129. Deutsche Ärztetag. Beratung, Aufklärung, niedrigschwellige Hilfsangebote und die Förderung psychosozialer Unterstützungsstrukturen müssten bundesweit gewährleistet und finanziell absichert werden. Die DGS hat den Beschluss ausdrücklich begrüßt.

Aus Sicht der DGS ist klar, dass dies zeitlich vor oder zumindest gleichzeitig zu einer neuen Gesetzesinitiative zur Suizidhilfe geschehen muss. Nach der gescheiterten gesetzlichen Neuregelung der Suizidhilfe vor zwei Jahren arbeiten fraktionsübergreifend Abgeordnete an einer neuen Gesetzesinitiative.


Blogbeitrag lesen

„Worte hinterlassen Spuren“ – Warum wir von “Suizid” statt von “Selbstmord” sprechen. 

Sprache ist nicht neutral.

Sie beeinflusst, wie wir über Themen denken, fühlen und miteinander sprechen – auch und gerade im Umgang mit seelischer Not und Suizidalität. Deshalb ist es wichtig, die Begriffe, die wir verwenden, bewusst zu wählen.

Ein prägnantes Beispiel für die Bedeutung sensibler Sprache ist der Begriff „Selbstmord“, der über viele Jahre hinweg ganz selbstverständlich verwendet wurde – und auch heute noch in Medien und Alltagssprache verbreitet ist. Auch die DGS trug von 1972 bis 1988 den Namen „Deutsche Gesellschaft für Selbstmordverhütung“. Aus heutiger Sicht ist dieser Begriff jedoch problematisch: Das Wort „Mord“ bezeichnet eine strafbare, vorsätzliche Tötung – und überträgt damit eine moralisch und juristisch aufgeladene Bewertung auf das suizidale Geschehen. Im Zusammenhang mit seelischer Not und psychischen Erkrankungen ist eine solche Zuschreibung unpassend und kann zusätzlich stigmatisierend wirken.


Blogbeitrag lesen

Der Werther-Effekt: Worte mit Konsequenzen – Kann eine Geschichte wirklich Leben gefährden? 

Ja – eine Geschichte kann Leben gefährden. Der sogenannte Werther-Effekt beschreibt den Anstieg von Suiziden infolge medialer Berichterstattung über Suizidfälle, insbesondere wenn diese detailliert, dramatisierend oder unreflektiert dargestellt werden.

Vor allem bei gefährdeten Personen kann eine unsensible Berichterstattung Nachahmungsverhalten auslösen. Umso wichtiger ist ein verantwortungsvoller Umgang mit dem Thema in Medien und Öffentlichkeit.

Ursprung des Begriffs

Der Werther-Effekt geht auf den Roman Die Leiden des jungen Werthers (1774) von Johann Wolfgang von Goethe zurück. Darin nimmt sich die Hauptfigur Werther aus Liebeskummer das Leben. Nach Erscheinen des Buches kam es laut zeitgenössischen Berichten zu einer Welle von Nachahmungssuiziden, vor allem bei jungen Männern, die sich an Kleidung und Methode an der literarischen Figur orientierten.


Blogbeitrag lesen

Der Papageno-Effekt: Die Macht der Worte – Kann eine Geschichte wirklich Leben retten? 

Ja – eine Geschichte kann Leben retten. Der sogenannte Papageno-Effekt beschreibt, wie positive Erzählungen über die Bewältigung von Krisen Menschen in seelischer Not stärken und dazu beitragen können, Suizidgedanken zu verringern. 

Geschichten von Hoffnung und Überwindung können das Vertrauen in Hilfe stärken, den Blick auf mögliche Lösungen lenken und das Gefühl vermitteln, nicht allein zu sein. 

Ursprung des Begriffs 

Benannt ist der Effekt nach der Figur Papageno aus Mozarts Oper Die Zauberflöte. Papageno, ein lebensfroher Vogelmensch, gerät in eine tiefe Krise und spielt mit dem Gedanken, sich das Leben zu nehmen. Doch bevor es so weit kommt, greifen die „drei Knaben“ ein, erinnern ihn an Hoffnung, Möglichkeiten und das Leben selbst – und Papageno entscheidet sich, weiterzuleben. 

Diese Szene zeigt, wie kraftvoll unterstützende Worte und zwischenmenschliche Zuwendung sein können.


Blogbeitrag lesen
Infobroschüre zum Thema "Hotspots" des Werner Felber Institut.

Medientipps der DGS

Hotspots – Wo passieren Suizide und wie können wir sie verhindern?

In den vergangenen Monaten hat das Werner-Felber-Institut e.V. intensiv am ersten Hotspotregister für Sachsen gearbeitet – ein Projekt mit großer Relevanz für die Suizidprävention. Über 7.600 Datensätze zu Suiziden und Suizidversuchen wurden ausgewertet, um herauszufinden, wo sich suizidale Handlungen häufen – und wie gezielt präventiv eingegriffen werden kann.

Zentrale Erkenntnisse: 

  • Öffentliche Orte wie Brücken, Bahnstrecken oder Hochhäuser sind besonders häufig betroffen – und daher zentrale Anknüpfungspunkte für Prävention. 
  • Methodenrestriktion – also der erschwerte Zugang zu bestimmten Orten oder Mitteln – zählt zu den wirksamsten suizidpräventiven Maßnahmen. 
  • Ein Echtzeitmonitoring kann regionale Häufungen frühzeitig sichtbar machen und gezieltes Handeln ermöglichen. 

Die Ergebnisse und Empfehlungen wurden in einer Broschüre aufbereitet – für Fachpraxis, Politik und alle, die Suizidprävention aktiv unterstützen möchten. 

Zur Broschüre: www.felberinstitut.de 


Blogbeitrag lesen

Einladung zur Frühjahrstagung der DGS

Freitag, 14.02.2025
Online – Suizidalität und Medien

Frühjahrstagung findet unter dem Titel „Suizidalität und Medien“ statt. Sie wird sich also der Medienwissenschaft als junge Wissenschaftsdisziplin der Suizidologie widmen.

Es sollen Ergebnisse von neueren Untersuchungen sowie jüngste Entwicklungen im Bereich „Film und Fernsehen“, „Journalismus und soziale Medien“, „Formen der Beratung und Therapie via Medien“, „Online-Learning Programme“, in der Suizidologie zur Diskussion stellen, die den Fortschritt der letzten Zeit dokumentieren. Hierbei werden in diesen vier Themenblöcke neuere Studien präsentiert und diskutiert. Die Teilnahme ist kostenlos.

Informationen zur Anmeldung sowie das Programm finden Sie hier.

Stellungnahme der DGS zum Referentenentwurf des Suizidpräventionsgesetzes

Das Bundesministerium für Gesundheit hat mit dem Referentenentwurf des Suizidpräventionsgesetzes vom 28.11.2024 einen ersten Versuch unternommen, Suizidprävention gesetzlich zu verankern. Die DGS begrüßt die überfälligen Bemühungen um eine gesetzliche Verankerung, sieht beim Gesetzesentwurf jedoch erheblichen Klärungs- und Nachbesserungsbedarf.

„Der vorgelegte Entwurf wird dem Thema in seiner Bedeutung und gesamtgesellschaftlichen Tragweite nicht gerecht.“


Blogbeitrag lesen

Demenz und Suizidrisiko

Eine Demenzerkrankung verändert das Leben der Betroffenen oft tiefgreifend und emotional belastend. Vor allem in den frühen Phasen der Krankheit, wenn die Diagnose noch frisch ist und die kognitiven Fähigkeiten erst zu schwinden beginnen, können Betroffene stark unter der Perspektive leiden, zunehmend auf Hilfe angewiesen zu sein. Diese Einsicht kann bei manchen Menschen sogar zu suizidalen Gedanken führen. Die erste Zeit nach einer Demenzdiagnose ist besonders belastend. Ein Gefühl des Kontrollverlusts und der Abhängigkeit wächst – besonders für jüngere Betroffene kann dies schwer zu ertragen sein. Gerade in dieser Phase ist es wichtig, dass die betroffene Person verlässliche Unterstützung von Angehörigen und Fachkräften erfährt. Verschiedene Faktoren, wie Depression, Einsamkeit und das Gefühl, eine Last zu sein, können das Suizidrisiko bei Demenz verstärken. Häufig wird jedoch Depression als eigenständiges Risiko übersehen, weil sie als „natürlicher“ Teil des Krankheitsverlaufs missverstanden wird.

Einen Blogartikel zu diesem Thema finden Sie unter diesem Link: www.demenz-im-krankenhaus.de

1 2