Die Ittinger Erklärung 2025 – ein Plädoyer für eine lebensfreundliche Kultur der Sorge 

„In vielen europäischen und angloamerikanischen Ländern sind assistierter Suizid und teilweise auch Tötung auf Verlangen legalisiert worden oder werden toleriert. Wir erleben eine besorgniserregende Zunahme und Ausbreitung von Angeboten zum assistierten Suizid. […]“

Mit diesen Worten eröffnet die Ittinger Erklärung ihre Botschaft. Sie ist das Ergebnis des dritten Workshops zum Thema „Selbstbestimmung und Autonomie – ein Widerspruch?“ und knüpft an die Schloss-Hofener Thesen (2023) sowie die Münchner Erklärung (2024) an. Organisiert wurde der Workshop vom D-A-CH-Forum „Suizidprävention und assistierter Suizid“, einem Zusammenschluss von Expert*innen aus Deutschland (D), Österreich (A) und der Schweiz (CH). Die Mitglieder des Forums arbeiten in Forschung und Praxis in den Bereichen Suizidprävention, Suizidologie, Hospizarbeit, Psychiatrie und weiteren gesellschaftlichen Handlungsfeldern.

In einem breit angelegten fachlichen und multiprofessionellen Diskurs entstand die Ittinger Erklärung, die in sechs Kapiteln zentrale ethische und gesellschaftliche Fragen aufgreift, unter anderem in den Abschnitten „Der Mensch ist ein soziales Wesen“ oder „Suizidassistenz und Tötung auf Verlangen sind keine Handlungsalternativen zur Bewältigung von Leid oder Krisen“.

Mit der Ittinger Erklärung wird der wachsenden Besorgnis über die Ausbreitung des assistierten Suizids in den D-A-CH-Ländern ein klar begründetes, wissenschaftlich fundiertes Konzept entgegengesetzt. Sie unterstreicht die Bedeutung einer „lebensfreundlichen Kultur der Sorge“ und fordert dazu auf, Leid und Krisen mit menschlicher Zuwendung, Solidarität und fachlicher Unterstützung zu begegnen, nicht durch die Normalisierung suizidassistierter Handlungen.

Unterstützt wird die Ittinger Erklärung von zahlreichen Fachleuten und Organisationen, darunter die Österreichische Gesellschaft für Suizidprävention (ÖGS), die Hippokratische Gesellschaft Schweiz, der Deutsche Hospiz- und Palliativ-Verband (DHPV) sowie die Deutsche Akademie für Suizidprävention (DASP). Auch die DGS befürwortet die Ittinger Erklärung ausdrücklich und ruft zur Unterstützung des Anliegens auf.

Doch nicht nur Fachkreise sind gefragt: Wir alle tragen Verantwortung, das Bewusstsein für diese sensiblen und wichtigen Themen zu stärken. Setzen Sie gemeinsam mit uns ein Zeichen für Verbundenheit, Mitmenschlichkeit und eine lebensfreundliche Kultur der Sorge, indem Sie die Erklärung unterzeichnen und ihre Botschaft hinaustragen.